Ausstellung

Lebendige Bilder

Buddhistische Rituale in der Kunst Chinas, Japans und Koreas

6. November 2025 bis Herbst 2026

Die Ausstellung widmet sich dem Ritualgebrauch von Kunstwerken und beleuchtet einige der wichtigsten Zeremonien für den ostasiatischen Kulturkreis. Die religiöse Praxis im Buddhismus ist wie in anderen Religionen geprägt von Ritualen, die zu verschiedenen Zeiten und unterschiedlichen Zwecken von Mönchen, Nonnen und Laien durchgeführt werden. Im buddhistischen Jahresablauf spielen bestimmte Feiertage, an denen man zum Beispiel die Geburt oder den Tod des Religionsgründers, des historischen Buddha Shakyamuni feierlich begeht, aber auch Fastenfeste, Tempelgründungen oder Jahreszeitenrituale eine große Rolle. Im Zentrum stehen Kultbilder verschiedener Buddhas, Bodhisattvas (Erleuchtete, den Lebewesen in dieser Welt helfend), bedeutender Mönche oder Patriarchen. Rituelle Kultgegenstände wie wirkmächtige Szepter (skt. vajra), Glocken oder Weihrauchgefäße finden in den Zeremonien Verwendung.

In der Ausstellung verweist eine kleine vergoldete, sino-tibetische Plastik des kindlichen Buddha auf die Feierlichkeiten zu Buddhas Geburtstag am 8. Tag des 4. Mondmonats, eine japanische Hängerolle von Buddhas Eingang ins Vollkommene Nirvana, auf die jährliche Erinnerung an seinen Todestag am 15. Tag des 2. Mondmonats.

Rituale vor den Altären einzelner Gottheiten wurden täglich in den Tempelhallen, separaten oder privaten Andachtsräumen vollzogen. Hierzu präsentiert die Ausstellung eine der bedeutendsten japanischen buddhistischen Skulpturen des Museums, einen Buddha Vairocana des frühen 12. Jahrhunderts.  Ergänzend sind ausgewählte Ritualgeräte zu sehen, darunter eine Vajra-Glocke und ein Vajra-Szepter, die in den geheimen Zeremonien der esoterisch-buddhistischen Schulen dieses Buddhas Verwendung fanden.

Die Verehrungsmethoden in der "Schule des Reinen Landes", die dem Buddha Amitabha gewidmet waren, zielten auf das einfache Volk der Laienanhänger und propagierten eine simple Anrufung des Namens des Buddha Amitabha. Auch hierzu bietet die Ausstellung eindrucksvolle Bildbeispiele, wie eine verkleinerte Kopie des monumentalen Taima-Mandalas oder japanische Skulpturen des zu dem Gläubigen herabgleitenden Buddha und seiner beiden Begleiter.

Dem Bodhisattva Kshitigarbha, der die Verstorbenen aus der Hölle zu befreien vermochte, waren an den ostasiatischen Tempeln eigene Hallen geweiht, in denen er mit zehn Höllenkönigen residierte. Eine koreanische Hängerolle eines dieser Höllenkönige zeigt, wie Spendenrituale in diesem Kontext gestaltet waren.

Auch alltägliche Reinigungs- und Meditationsrituale, die den Weg zur Erleuchtung ebnen sollen, haben sich in Texten oder Bildrollen erhalten. Weitere Rituale im Tempel, aber auch im öffentlichen oder privaten Kontext dienten der Erlangung von Wünschen (Geld, Erfolg, langes Leben) oder der Abwehr von Übeln (Krankheit, Missernten, Verbrechen). Buddhistische Laienanhänger spendeten hier zumeist Geld für Weihrauch, Blumen oder Speisen. Auch die Stiftung und Weihe von Skulpturen, Stelen und das Kopieren von buddhistischen Texten, ebenso wie die rituelle Umrundung eines Stupa lassen sich anhand der Ausstellungobjekte, wie der chinesischen Abreibung eines der vier Eingangsreliefs der berühmten Großen „Wildganspagode“ in Xi’an nachvollziehen.

Dem letzten Raum ist die Rekonstruktion der typisch koreanischen Konsekrierung eines buddhistischen Bildes gewidmet, der Bulbokjang-Zeremonie (wörtl.: „Im Innern des Buddha verbergen“), die am Museum für ostasiatische Kunst Köln stattfand. Jedes buddhistische Bildwerk wird durch eine solche Augenöffnungszeremonie in ein wirkmächtiges Kultbild verwandelt. Ein besonderes Merkmal der koreanischen Praxis seit dem 18. Jahrhundert ist dabei das Einfügen von Texten und anderen sakralen Objekten, die in einem Beutel oder Päckchen an der Rückseite der Skulpturen befestigt oder auf die Rückseite von Hängerollen aufgebracht werden.

Mit freundlicher Unterstützung

Orientstiftung zur Förderung der Ostasiatischen Kunst

Fördererkreis des Museums für Ostasiatische Kunst Köln

Abbildung: Abschrift eines Kapitels des „Großen Sutra der Vervollkommnung der Weisheit“, Schriftrolle, blaugefärbtes Papier, Gold und Silber, Japan, Chūsonji Tempel, Heian-Periode (794–1185), spätes 12. Jh.

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Dienstag bis Sonntag 11–17 Uhr
1. Donnerstag im Monat
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am 24., 25., 31.12 und 1.1. sowie am Tag des Köln-Marathon geschlossen mehr

Eintrittspreise

€ 9,50 / € 5,50

KölnTag jeden ersten Donnerstag im Monat (Feiertage ausgenommen): freier Eintritt für alle Kölnerinnen und Kölner (mit Nachweis)

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Anfahrt

Öffentliche Verkehrsmittel: Straßenbahn Linien 1 und 7 sowie Bus Linie 142 bis Haltestelle „Universitätsstraße“
Parkplatz am Museum
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Barrierefreiheit

Das Museum ist Barrierefrei. Behindertentoilette vorhanden.
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Museum für
Ostasiatische Kunst Köln
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50674 Köln
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